Am 28.6.2012 wurden zum achten Mal die besten Ideen aus verschiedenen Themenbereichen mit dem IQ Innovationspreis der Wirtschaftsinitiative Mittel-deutschland ausgezeichnet. Je zwei Finalisten aus den Clustern Automotive, Biotechnologie – Life Sciences, Chemie/Kunststoffe, Ernährungswirtschaft, Energie/ Umwelt/ Solarwirtschaft und Informationstechnologie hatten sich zuvor in einem sogenannten „Elevator Pitch“ den Juroren präsentiert.
Mit dem neuartigen und hocheffizienten Elektro-Antriebskonzept LEANTEC ist die SAMAG aus Saalfeld/Saale ganz vorne dabei. Das Konzept überzeugte die Juroren in der regionalen Wertung für Ost-Thüringen, der thematischen Cluster-Wertung Automotive und dazu kürten sie den LEANTEC-Antrieb als Gesamtsieger des diesjährigen Wettbewerbs. Bei LEANTEC geht es um die Entwicklung eines leichten und flexibel einsetzbaren Antriebs, der neben der Elektromobilität auch für andere Anwendungen, beispielsweise im Maschinenbau, geeignet ist. Peter Heiden, Geschäftsführer der SAMAG Saalfelder Werkzeugmaschinen GmbH und Rainer Lenz, als Leiter Forschung und Entwicklung bei SAMAG einer der Initiatoren des Projektes und verantwortlich für die Wettbewerbsteilnahme, freuen sich über die positive Rückmeldung: „In unserem Kerngeschäft, dem Werkzeugmaschinenbau für den Hauptkundenkreis der Automobil-Zulieferindustrie beobachten wir die Entwicklungen neuer Antriebskonzepte und gestalten diese nun aktiv mit. Wir sehen auch in unseren Maschinen, beispielsweise als Direktantrieb für Rundtische, vielversprechende Perspektiven für unser LEANTEC-Antriebssystem.“
Um interessierte Anwender mit maßgeschneiderten Antriebssystemen bedienen zu können, hat die SAMAG zusammen mit dem Elektronikspezialisten BITSz engineering GmbH aus Zwickau bereits vor einiger Zeit die LEANTEC Motor GmbH & Co. KG gegründet. Dort werden Antriebsauslegungen durchgeführt und komplette LEANTEC-Antriebssysteme konzipiert. Alleinstellungsmerkmale des LEANTEC-Antriebs sind zum einen der komplette Verzicht auf Seltene Erden und die Minimierung des Kupferbedarfs, was ganz aktuell neben den ökologischen Gesichtspunkten erhebliche wirtschaftliche Planungssicherheit bietet, zum anderen die Verbindung von hohen Drehzahlen bei konstant hohem Drehmoment. Diese Kombination bietet eine Alternative zu Torque-Motoren und liefert – bezogen auf den Gesamtantrieb inklusive der Kühlung – mit etwa 97 % einen ausgesprochen hohen Wirkungsgrad.
Der LEANTEC-Antrieb nutzt zwei seit langem bekannte elektrische Wirkprinzipien: Das Reluktanzprinzip mit seinen extrem einfachen Herstellungsmöglichkeiten und das Transversalflussprinzip mit der höchsten Energieeffizienz, aber einer komplizierten (und damit bisher unökonomischen) Herstellung. Beide Prinzipien werden mittels modernster Hardware und intelligenter Software so kombiniert, dass von beiden Ausgangsprinzipien nur die Vorteile zum Tragen kommen. Während die klassischen Antriebe ihre Leistung und Effizienz nur über die Masse und unter Verwendung strategisch extrem gefährdeter Rohstoffe gewinnen, ist dieses beim LEANTEC nicht der Fall. Der LEANTEC-Antrieb hat das Reißbrett längst verlassen. Gemäß der Projektplanung werden derzeit die ersten Demonstratoren gebaut und unmittelbar danach auch in erste konkrete Projekte mit interessierten Anwendern umgesetzt.
118 Bewerbungen für den Innovationspreis sind 2012 insgesamt eingegangen. „Seit dem Start des Wettbewerbs vor acht Jahren haben sich die hohen Anforderungen der Juroren an den Innovationsgrad, die Marktfähigkeit und den Clusterbezug herumgesprochen. Unternehmen und Forschungseinrichtungen be-werben sich gezielt und nur mit qualitativ sehr hochwertigen Innovationen für den IQ“, erklärt dazu Jörn-Heinrich Tobaben, Geschäftsführer der Wirtschaftsinitiative für Mitteldeutschland.
Die bm‑t beteiligungsmanagement thüringen gmbh verwaltet die Thüringer Industriebeteiligungs-GmbH & Co. KG, die 100% der Anteile an der SAMAG hält. Mehr Informationen über die SAMAG finden Sie unter www.samag.de