21. August 2024 Aus BioPlanta wird BIONCaRT – bm|t, TGFS, private Investoren und Gründer investieren gemeinsam einen siebenstelligen Betrag zur Durchführung einer klinischen Studie

Die bm|t betei­li­gungs­ma­nage­ment thü­rin­gen (bm|t), der TGFS Tech­no­lo­gie­grün­der­fonds Sach­sen, pri­vate Inves­to­ren und der Grün­der inves­tie­ren in einer Seed-Finan­zie­rungs­runde einen sie­ben­stel­li­gen Betrag in die BION­CaRT GmbH (frü­her Bio­Planta GmbH). Ziel ist die Durch­füh­rung einer kli­ni­schen Stu­die der Phase I/IIa zur Markt­zu­las­sung eines huma­nen Stamm­zell­the­ra­peu­ti­kums zur Behand­lung von foka­len Knor­pel­schä­den am Kniegelenk.

Die bm‑t betei­li­gungs­ma­nage­ment thü­rin­gen GmbH und der TGFS Tech­no­lo­gie­grün­der­fonds Sach­sen haben gemein­sam mit pri­va­ten Inves­to­ren und dem Grün­der  im Rah­men einer Seed-Finan­zie­rung einen sie­ben­stel­li­gen Betrag in das säch­sisch-thü­rin­gi­sche Life Sci­ence Unter­neh­men Bio­Planta inves­tiert. Mit dem Errei­chen die­ses wich­ti­gen Mei­len­steins hat das Unter­neh­men umfir­miert und trägt nun den neuen Namen BION­CaRT GmbH.

BION­CaRT hat das Pro­dukt Mesem­Cart ent­wi­ckelt, ein allo­ge­nes Zell­the­ra­peu­ti­kum (ATMP), wel­ches Stamm­zel­len aus Nabel­schnur­ge­webe nutzt, um akute oder chro­ni­sche Knor­pel­schä­den im Knie­ge­lenk zu behan­deln. Mit der neuen Finan­zie­rung plant BION­CaRT die Durch­füh­rung der kli­ni­schen Prü­fung des ers­ten allo­ge­nen Zell­the­ra­peu­ti­kums auf der Basis huma­ner Mesen­chy­ma­ler Stroma­zel­len in Europa für die beschrie­bene Indi­ka­tion und die Vor­be­rei­tung der Markt­ein­füh­rung des Pro­duk­tes in Deutsch­land und Europa.

„Unsere Vision ist es, allen Pati­en­ten sofort und kos­ten­güns­tig ein Stamm­zell­the­ra­peu­ti­kum zur Knor­pel­re­ge­ne­ra­tion, zuerst am Knie und dann auch an wei­te­ren Gelen­ken und zur Behand­lung von Arthrose anbie­ten zu kön­nen. Dabei freue ich mich beson­ders, dass wir einen kom­pe­ten­ten und sehr gut ver­netz­ten Inves­to­ren­pool gewin­nen konn­ten, der uns sicher auch lang­fris­tig auf unse­rem Weg beglei­ten wird“, kom­men­tiert Bio­Planta-Grün­der Dr. André Gerth die aktu­elle Ent­wick­lung. „Mit unse­rem neuen Namen BION­CaRT wol­len wir unsere Exper­tise auf dem Gebiet der Knor­pel­the­ra­pie deut­lich sicht­bar machen.“

In den nächs­ten drei Jah­ren erfolgt die kli­ni­sche Prü­fung (Phase I/II a), um die Sicher­heit des ATMP nach­zu­wei­sen und die Ergeb­nisse aus dem Proof of Con­cept zu bestä­ti­gen. Ins­be­son­dere ste­hen die signi­fi­kante Schmerz­re­duk­tion und Ver­bes­se­rung der Lebens­qua­li­tät der Pati­en­ten im Vor­der­grund. Wei­tere Behand­lungs­ziele sind die voll­stän­dige Inte­gra­tion der zell­be­la­de­nen Matrix und die Neu­bil­dung von hya­li­nem Knor­pel. BION­CaRT koope­riert dabei mit dem Fraun­ho­fer-Insti­tut für Zell­the­ra­pie und Immu­no­lo­gie in Leip­zig und dem Uni­ver­si­täts­zen­trum für Ortho­pä­die, Unfall- und Plas­ti­sche Chir­ur­gie der TU Dres­den und dem Koor­di­nie­rungs­zen­trum für Kli­ni­sche Stu­dien der TU Dres­den. Sobald die ers­ten Ergeb­nisse der Phase I/II a ‑Stu­die vor­lie­gen, wird die natio­nale Zulas­sung von Mesem­Cart bean­tragt. Die Markt­ein­füh­rung des The­ra­peu­ti­kums in Deutsch­land soll im Jahr 2027 begin­nen. Die Ver­mark­tung des Pro­duk­tes in ganz Europa beginnt nach Abschluss der kli­ni­schen Stu­die Phase III und der euro­päi­schen Markt­zu­las­sung im Jahr 2030.

„Mesem­Cart hat das Poten­zial, die rege­ne­ra­tive Medi­zin im Bereich der Behand­lung von Knor­pel­schä­den und Arthrose zu revo­lu­tio­nie­ren und wir sind stolz, mit unse­rer Betei­li­gung an BION­CaRT Part­ner die­ser Ent­wick­lung zu sein“, betont Katja Butz­mann, Senior Invest­ment Mana­ger der bm|t.

Die Inves­ti­tion in die BION­CaRT GmbH unter­streicht die Stra­te­gie des TGFS, tech­no­lo­gie­ori­en­tierte Unter­neh­men in Sach­sen zu för­dern, die mit ihren Lösun­gen neben finan­zi­el­len Gewin­nen vor allem einen gesell­schaft­li­chen Mehr­wert anstre­ben. Oli­ver Latz, Senior Invest­ment Mana­ger des TGFS: „Wir sind über­zeugt, dass die geplante kli­ni­sche Stu­die den Grund­stein für eine erfolg­rei­che Markt­ein­füh­rung legt und somit einen erheb­li­chen Bei­trag zur Ver­bes­se­rung der Lebens­qua­li­tät von Pati­en­ten leis­ten wird. Durch unsere Inves­ti­tion unter­stüt­zen wir nicht nur ein viel­ver­spre­chen­des Unter­neh­men, son­dern auch den Bio­tech­no­lo­gie­stand­ort Sach­sen insgesamt.“

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Die bm‑t betei­li­gungs­ma­nage­ment thü­rin­gen GmbH mit Sitz in Erfurt ist eine Toch­ter der Thü­rin­ger Auf­bau­bank und die füh­rende Adresse für Ven­ture Capi­tal und Risi­ko­ka­pi­tal­fi­nan­zie­run­gen in Thü­rin­gen. Die bm|t ver­wal­tet aktu­ell zwölf Fonds mit einem Gesamt­vo­lu­men von rund 445 Mio. EUR, die sich an inno­va­ti­ven Unter­neh­men nahezu aller Bran­chen und in allen Pha­sen der Unter­neh­mens­ent­wick­lung – sowohl in der Grün­dungs- als auch in der Wachs­tums­phase – oder in Unter­neh­mens­nach­fol­ge­si­tua­tio­nen beteiligen.

Der TGFS Tech­no­lo­gie­grün­der­fonds Sach­sen stellt tech­no­lo­gie­ori­en­tier­ten Grün­de­rin­nen und Grün­dern Betei­li­gungs­ka­pi­tal für die Seed- und Start-up-Phase zur Ver­fü­gung. Der Fonds wurde 2008 vom Frei­staat Sach­sen (u.a. EFRE-Mit­tel) und säch­si­schen Finanz­in­sti­tu­ten erst­mals auf­ge­legt und hat seit­her über 100 Start-ups beglei­tet. 2023 star­tete der TGFS in seine dritte Fonds­ge­ne­ra­tion. Im Fokus des TGFS ste­hen junge, inno­va­tive, tech­no­lo­gie­ori­en­tierte Unter­neh­men, die den Bran­chen ITK, Halb­lei­ter- und Mikro­sys­tem­tech­nik, Medi­zin­tech­nik, Life Sci­ence, Umwelt- und Ener­gie­tech­nik sowie Neue Medien ange­hö­ren und ihren Sitz oder ihre Betriebs­stätte in Sach­sen haben .

Die BION­CaRT GmbH ent­stand aus der Bio­Planta GmbH, die seit eini­gen Jah­ren zell­the­ra­peu­ti­sche Pro­dukte aus Mesen­chy­ma­len Stroma­zel­len für die kli­ni­sche Anwen­dung beim Men­schen ent­wi­ckelt, her­stellt und prä­kli­ni­sche Stu­dien durch­ge­führt hat. Als for­schen­des Phar­ma­un­ter­neh­men beschäf­tigt sich BION­CaRT mit der Trans­la­tion von bio­me­di­zi­ni­schen Arz­nei­mit­teln für die kli­ni­sche Anwen­dung beim Men­schen, ins­be­son­dere zur Behand­lung von ortho­pä­di­schen Erkran­kun­gen. Dabei ste­hen allo­gene The­ra­pie­kon­zepte (Nut­zung von pati­en­ten­frem­den Zel­len) im Fokus.

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